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Oracle Linux KVM und Vir­tua­liza­ti­on Manager als Al­ter­na­ti­ve zu VMware

Nach unserer Be­trach­tung von ProxmoxVE als mögliche Al­ter­na­ti­ve zu VMware, wollen wir natürlich auch die Oracle-Welt nicht außen vor lassen. Daher werfen wir heute einen Blick auf Oracles Vir­tua­li­sie­rungs­lö­sung, zeigen dir, was Oracle Linux KVM und der Vir­tua­liza­ti­on Manager drauf­ha­ben und wie die Lösung im Vergleich zu VMware abschneidet.

Oracle - blk

Das erwartet dich in diesem Beitrag 

Was ist Oracle Linux KVM?

Zum all­ge­mei­nen Ver­ständ­nis: Oracle Linux KVM in Ver­bin­dung mit dem Oracle Linux Vir­tua­liza­ti­on Manager bieten eine moderne, Open Source-basierte, leis­tungs­star­ke und li­zenz­kos­ten­freie Al­ter­na­ti­ve zu kom­mer­zi­el­len Server-Vir­tua­li­sie­rungs­lö­sun­gen – auch für den En­ter­pri­se Bereich. Oracle Linux KVM ist der Hy­per­vi­sor, der als Vir­tua­li­sie­rungs­mo­dul im Linux-Kernel enthalten ist und bietet führende Per­for­mance und Si­cher­heit für Mul­ti­cloud-Im­ple­men­tie­run­gen. Benutzer können ein be­stehen­des Oracle Linux System in einen KVM-Host ver­wan­deln oder eine KVM-Kon­fi­gu­ra­ti­on von einer Ba­sis­in­stal­la­ti­on ein­rich­ten. Der Hy­per­vi­sor hat eine Low-Overhead-Ar­chi­tek­tur und bleibt auch bei stei­gen­den Workloads per­for­mant. Er un­ter­stützt Server mit bis zu 2048 logischen CPUs und 64 TB Ar­beits­spei­cher. Oracle Linux KVM un­ter­stützt Hardware-Er­wei­te­run­gen wie Intel VT‑x und VT‑d sowie Secure Encrypted Vir­tua­liza­ti­on (SEV) für AMD-V-fähige Prozessoren.

Der Oracle Linux Vir­tua­liza­ti­on Manager:
Deine be­nut­zer­freund­li­che Kom­man­do­zen­tra­le für KVM 

Um die oben genannte Umgebung zu verwalten, nutzt du den Oracle Linux Vir­tua­liza­ti­on Manager als deine be­nut­zer­freund­li­che Kom­man­do­zen­tra­le. Mit dem Oracle Linux Vir­tua­liza­ti­on Manager, der auf dem Open-Source-Projekt oVirt basiert, kannst du mehrere Hosts, auf denen Oracle Linux KVM läuft, zentral verwalten. Das Herzstück dieser Lösung ist die ovir­ten­gi­ne. Sie kümmert sich darum, KVM-Hosts zu erkennen und Speicher und Netzwerk für dein vir­tua­li­sier­tes Re­chen­zen­trum zu konfigurieren.

Der Oracle Linux Vir­tua­liza­ti­on Manager bietet dir eine moderne Web-Ober­flä­che und eine REST-API, damit du deine Oracle Linux KVM-In­fra­struk­tur ganz nach deinen Wünschen managen kannst. Das Dashboard gibt dir einen schnellen Überblick über deine Be­reit­stel­lun­gen (VMs, Hosts, Cluster, Speicher) und zeigt dir den aktuellen Status und wichtige Leis­tungs­da­ten an.

Die REST-API ist besonders praktisch, wenn du andere Ma­nage­ment­sys­te­me für Backup und Recovery, Mo­ni­to­ring oder Kon­fi­gu­ra­ti­ons­ma­nage­ment in­te­grie­ren möchtest. Du kannst wie­der­ho­len­de Aufgaben mit dem Oracle Linux Au­to­ma­ti­on Manager und Ansible-Playbooks au­to­ma­ti­sie­ren, In­fra­struc­tu­re-as-a-Code mit Terraform nutzen oder eigene Skripte schreiben.

Oracle Linux Virtualization Manager Dashboard
Quelle: https://www.oracle.com/a/ocom/docs/oracle-linux-virtualization-manager-ds-final.pdf

Un­ter­stüt­zung Gast­be­triebs­sys­te­me und Integrationsfähigkeit

Der Oracle Linux Vir­tua­liza­ti­on Manager bietet um­fas­sen­de Un­ter­stüt­zung für Gast­be­triebs­sys­te­me, darunter Oracle Linux, RHEL, CentOS, Ubuntu, SUSE, Solaris und Windows. Er wurde für Hybrid Clouds ent­wi­ckelt. Oracle Linux Vir­tua­liza­ti­on Manager kann mit externen LDAP- oder Active Directory-Au­then­ti­fi­zie­rungs­sys­te­men in­te­griert werden, um eine sichere VDI-Lösung an­zu­bie­ten. Zudem ist die In­te­gra­ti­on mit Grafana für um­fas­sen­de Über­wa­chungs­funk­tio­nen möglich. Das System bietet hohe Ver­füg­bar­keits­funk­tio­nen wie das au­to­ma­ti­sche Neu­star­ten aus­ge­fal­le­ner VMs auf anderen Servern, sichere Live-Migration von VMs und Speicher-Live-Migrationen.

Eine Oracle Linux Premier Support Sub­scrip­ti­on be­inhal­tet den Support für KVM und Oracle Linux Vir­tua­liza­ti­on Manager sowie Lifetime Software Support. Für Kunden mit einem Oracle Cloud In­fra­struc­tu­re Sub­scrip­ti­on ist der Oracle Linux Premier Support ohne zu­sätz­li­che Kosten enthalten.

Migration und Oracle Linux Partner-Netzwerk

Der Umstieg auf Oracle Linux Vir­tua­liza­ti­on Manager ist kein Hexenwerk. Du kannst VMs einzeln oder in großen Mengen ver­schie­ben, das Open-Source-Dienst­pro­gramm Virt-v2v kon­ver­tiert Speicher und importiert/exportiert VMs in den Formaten OVF und OVA. Es gibt sogar Part­ner­lö­sun­gen für die Migration laufender VMs und die Mög­lich­keit, Red Hat En­ter­pri­se Linux- oder CentOS Linux KVM-Hosts zu migrieren.

Oracle bietet dir darüber hinaus ein starkes Partner-Netzwerk. Der Oracle Linux and Vir­tua­liza­ti­on ISV-Katalog zeigt dir Dritt­an­bie­ter­soft­ware, die für Oracle Vir­tua­liza­ti­on zer­ti­fi­ziert ist. Das Hardware-Kom­pa­ti­bi­li­täts­pro­gramm stellt sicher, dass Server-Hard­ware­lö­sun­gen für Oracle Linux KVM geeignet sind.

KVM läuft auf 64-Bit-Hard­ware­ar­chi­tek­tu­ren von Intel und AMD (x86-64). Die Oracle Linux Hardware Cer­ti­fi­ca­ti­on List (HCL) hilft dir bei der Auswahl der richtigen Hardware.

Migration VMware zu Oracle Linux KVM
Quelle: https://atix.de/wp-content/uploads/ATIX-Linux-Stammtisch_Mai_2022.pdf

Ab­gren­zung von Oracle Linux KVM und Vir­tua­liza­ti­on Manager zu VMware

Li­zen­zie­rungs­kos­ten

Im Vergleich zu VMware vSphere hebt sich Oracle Linux KVM und Vir­tua­liza­ti­on Manager in mehreren Punkten ab. Einer der Haupt­un­ter­schie­de liegt in den Li­zen­zie­rungs­kos­ten. Oracle Vir­tua­liza­ti­on hat keine Li­zenz­kos­ten für die Vir­tua­li­sie­rungs­platt­form selbst. Der Support ist im Oracle Linux Premier Support enthalten.

Live-Patching-Fähigkeit

Ein weiterer wichtiger Un­ter­schied ist die Live-Patching-Fähigkeit des Hy­per­vi­sors. Oracle bietet mit Ksplice die Mög­lich­keit, Si­cher­heits­lü­cken in Kernels und Hy­per­vi­so­ren (ein­schließ­lich KVM und QEMU) sowie kri­ti­schen User-Space-Paketen ohne Aus­fall­zei­ten oder Ser­vice­un­ter­bre­chun­gen zu patchen. Dies erhöht die Si­cher­heit und Ver­füg­bar­keit. VMware vSphere bietet diese Live-Patching-Funktion für den Hy­per­vi­sor nicht. Ksplice kann Si­cher­heits­tan­dards durch das Patchen kri­ti­scher Systeme ohne Aus­wir­kung auf Pro­duk­ti­ons-Workloads durchsetzen.

Hard Par­ti­tio­ning Technologie

Oracle Linux KVM kann auch als Hard Par­ti­tio­ning Tech­no­lo­gie für Oracle Software-Li­zen­zie­rung genutzt werden, was zu er­heb­li­chen Kos­ten­ein­spa­run­gen führen kann. Das kann besonders für die En­ter­pri­se Edition in­ter­es­sant sein. Mit dieser Tech­no­lo­gie können virtuelle Maschinen an bestimmte physische Kerne auf einem Server gebunden (gepinnt) werden. Eine Oracle Database EE VM muss dann nur für die Anzahl der phy­si­schen Kerne li­zen­ziert werden, an die sie gebunden ist. VMware wird von Kunden als einer der Top 5 Anbieter genannt, bei denen sie am meisten ausgeben. Oracle Linux Vir­tua­liza­ti­on Manager wird als Al­ter­na­ti­ve zu teurem VMware vSphere positioniert.

Weitere Un­ter­schei­dun­gen

Weitere Un­ter­schei­dun­gen sind der offene Charakter des KVM-Hy­per­vi­sors und des auf oVirt ba­sie­ren­den Oracle Linux Vir­tua­liza­ti­on Managers im Gegensatz zu den kom­mer­zi­el­len Kom­po­nen­ten ESXi und vCenter von VMware. Die Vir­tua­li­sie­rungs­lö­sung von Oracle ist als Grundlage für die Oracle Cloud In­fra­struc­tu­re (OCI) und En­gi­nee­red Systems wie Exadata kon­zi­piert, während VMware dies­be­züg­lich nicht auf­ge­führt ist. Oracle bietet auch VirtIO-Treiber für Microsoft Windows an. Oracle Vir­tua­liza­ti­on ist für Hybrid Clouds konzipiert.

Die Migration wird durch das in Oracle Linux Vir­tua­liza­ti­on Manager in­te­grier­te Open Source Tool Virt-v2v er­leich­tert, das die direkte Migration von VMware automatisiert.

Die folgende Tabelle fasst die wich­tigs­ten Un­ter­schie­de zwischen Oracles Vir­tua­li­sie­rungs­lö­sung und VMware vSphere zusammen:

Kom­po­nen­ten
Oracle Linux KVM und Vir­tua­liza­ti­on Manager
VMware vSphere
Hypervisor 
Open Source (KVM)
Kom­mer­zi­ell (ESXi)
Manager 
basierend auf Open Source oVirt 
Kom­mer­zi­ell (vCenter)
Live Patching des Hypervisors 
Ja (Ksplice)
Nein 
Public Cloud Foundation 
Ja (OCI)
Nein 
En­gi­nee­red System Foundation 
Ja (Exadata)
Nein 
Backup Lösung 
Partner Integration 
Partner Integration 
Netzwerk Lösung 
Partner Integration 
Ja (NSX)
En­ter­pri­se Support 
Ja 
Ja 

Die Vorteile von Oracle Linux KVM und Vir­tua­liza­ti­on Manager auf einen Blick

  • Top-Per­for­mance:
    Der Un­bre­aka­ble En­ter­pri­se Kernel (UEK) für Oracle Linux sorgt für einen modernen und leis­tungs­star­ken Kernel. Die Low-Overhead-Ar­chi­tek­tur des KVM-Hy­per­vi­sors bleibt auch bei hohen Lasten super per­for­mant und un­ter­stützt Server mit bis zu 2048 logischen CPUs und 64 TB Speicher.

  • Volle Fle­xi­bi­li­tät:
    Du hast die freie Wahl bei den Gast­be­triebs­sys­te­men. Oracle Linux, Red Hat En­ter­pri­se Linux, CentOS Linux, SUSE Linux En­ter­pri­se Server, Ubuntu, Oracle Solaris und Microsoft Windows werden alle unterstützt.

  • Zu­ver­läs­sig­keit und Hoch­ver­füg­bar­keit:
    Die selbst gehostete Engine bietet Hoch­ver­füg­bar­keits­ma­nage­ment für deine vir­tua­li­sier­te In­fra­struk­tur. VMs werden nach Ausfällen au­to­ma­tisch neu gestartet, Live-Mi­gra­tio­nen re­du­zie­ren Aus­fall­zei­ten bei Wartungen und Speicher-Live-Mi­gra­tio­nen sind ebenfalls möglich. Mit der Ksplice-In­te­gra­ti­on kannst du Kernel und Bi­blio­the­ken patchen, ohne den laufenden Betrieb zu stören. Und dank Snapshots und Aktiv-Ak­ti­v/Ak­tiv-Passiv-Desaster-Recovery-Lösungen sind deine Daten immer sicher.

  • Einfache Bedienung:
    Mehrere Ver­wal­tungs­schnitt­stel­len, Au­to­ma­ti­sie­rungs­op­tio­nen und logische Ar­beits­ab­läu­fe machen dir die Be­reit­stel­lung von An­wen­dun­gen leicht. Die Web-Ober­flä­che ist be­nut­zer­freund­lich, es gibt ein VM-Portal für Cloud-Nutzer, eine REST-API für Au­to­ma­ti­sie­rung und Oracle Linux KVM-Vorlagen, die die In­stal­la­ti­on und Wartung ver­ein­fa­chen. Du kannst sogar vor­kon­fi­gu­rier­te VMs mit Oracle-An­wen­dun­gen her­un­ter­la­den und im­por­tie­ren. Die Pla­nungs­richt­li­ni­en verteilen VMs au­to­ma­tisch und der rol­len­ba­sier­te Zugriff sorgt für Si­cher­heit. Die In­te­gra­ti­on mit Grafana bietet um­fas­sen­de Über­wa­chungs­funk­tio­nen und die Ein­bin­dung in LDAP- oder Active Directory-Systeme er­mög­licht sichere VDI-Lösungen.

Fazit und Empfehlung

Zu­sam­men­fas­send lässt sich sagen: Oracle Linux KVM bietet eine leis­tungs­star­ke und sichere Vir­tua­li­sie­rungs­grund­la­ge, während der Oracle Linux Vir­tua­liza­ti­on Manager eine um­fas­sen­de und be­nut­zer­freund­li­che Plattform für die Ver­wal­tung dieser KVM-Um­ge­bun­gen darstellt. Beide zusammen bilden eine at­trak­ti­ve Al­ter­na­ti­ve zu kom­mer­zi­el­len Vir­tua­li­sie­rungs­lö­sun­gen, ins­be­son­de­re, wenn du Oracle Linux einsetzt und Oracle Da­ten­ban­ken betreibst.

Oracle Linux KVM und Vir­tua­liza­ti­on Manager sind kostenlos zum Download, zur Nutzung und zur Wei­ter­ga­be. Updates und Patches sind frei verfügbar, bestimmte Updates erfordern jedoch ein Support-Abon­ne­ment. Mit einem Oracle Linux Premier Support-Abo musst du dir keine Gedanken über physische oder virtuelle Instanzen machen – alles ist im Preis enthalten. Workloads lassen sich mühelos zwischen ver­schie­de­nen Be­reit­stel­lungs­mo­del­len verschieben.

Oracle stellt dir außerdem um­fang­rei­che kos­ten­lo­se Res­sour­cen wie Lernpfade, Tutorials und Videos zur Verfügung, damit du das Beste aus Oracle Linux KVM her­aus­ho­len kannst.

Solltest du wei­ter­füh­ren­de Un­ter­stüt­zung benötigen oder keine Zeit für Lernpfade und Tutorials haben, sprich uns gern an. Wir un­ter­stüt­zen dich bei der Um­stel­lung auf bzw. Ein­füh­rung von Oracle Linux KVM und Vir­tua­liza­ti­on Manager. 

Hier findest du weitere Infos aus der Welt von » Oracle aus unserem News und Insights Bereich.

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